Der große Tag der standesamtlichen Trauung

Der große Tag der standesamtlichen Trauung
Die standesamtliche Hochzeit macht den Bund zwischen zwei Verliebten offiziell. Mit der Unterschrift im Standesamt werden aus Verlobten Eheleute. Zwar empfinden viele Paare ihre kirchliche oder freie Trauung als Höhepunkt der Feierlichkeiten, aber ihre ewige Liebe versprechen sie sich bereits auf dem Standesamt. Damit an diesem großen Tag nichts schief gehen kann, haben wir die wichtigsten Antworten auf alle organisatorischen Fragen für Euch zusammengestellt.

Wo, wie, was? - Vorbereitungen für die standesamtliche Trauung

Nach dem Heiratsantrag kommt oft die große, organisatorische Herausforderung - die meisten Paare heiraten schließlich zum ersten Mal und eine Hochzeit erfordert viel Planung. Aber keine Sorge, das muss nicht in Stress ausarten. Ihr solltet nur wissen, welche Vorbereitungen Ihr vor Eurem großen Tag in Angriff nehmen müsst. Wir geben Euch nun einen Überblick über die häufigsten Fragen, die verlobte Paare beschäftigen:

An welchem Standesamt kann ich heiraten?

Zunächst die gute Nachricht für alle, die sich schon ein besonders schönes Standesamt ausgesucht haben: Theoretisch könnt Ihr an jedem Standesamt innerhalb Deutschlands heiraten. Dafür müsst Ihr Euch aber vorher persönlich bei dem Standesamt Eures Wohnorts anmelden und Eure Absicht bekanntgeben. Solltet Ihr an unterschiedlichen Orten wohnen, reicht eine Anmeldung. Wenn Ihr dies erledigt habt, könnt Ihr bei Eurem Wunsch-Standesamt anfragen. Bei vielen fällt die Wahl ohnehin auf das Standesamt vor Ort, aber manchmal wünschen Paare sich auch eine romantische Außenstelle für Ihre Trauung oder wollen beispielsweise an Ihrem zukünftigen, gemeinsamen Wohnort heiraten. All das ist möglich, wenn Ihr Euch rechtzeitig anmeldet.

Ist das Standesamt eine Behörde?

Ja, beim Standesamt handelt es sich um eine Behörde. Dementsprechend korrekt verläuft auch der Anmeldeprozess. Die Aufgaben von Standesbeamten belaufen sich übrigens nicht nur auf die Eheschließung, auch wenn die meisten Deutschen die Behörde in diesem Zusammenhang kennenlernen. Das Standesamt ist z.B. auch für die Anerkennung von Vaterschaften, Namensäderungen, Todeserklärungen oder die Beurkundung von Geburten zuständig. Eure Heirat auf dem Standesamt ist eine offizielle, rechtlich gültige Zeremonie.

Welche Unterlagen brauchen wir für die standesamtliche Trauung?

Um Euren Bund fürs Leben vor dem Standesbeamten zu schließen, braucht Ihr einige Unterlagen. Hier ein Überblick, welche Dokumente Ihr bei der Eheschließung nicht vergessen solltet:
  • Personalausweis oder Reisepass als Identitätsnachweis
  • Aufenthaltsbescheinigung Eures Einwohnermeldeamtes
  • Beglaubigte Geburtsurkunde Achtung: Diese darf nicht älter als sechs Monate sein. Ihr könnt Sie beim Standesamt Eures Geburtsortes beantragen. Lasst Euch nicht von älteren Ehepaaren verwirren: Die Abschrift aus dem Familienbuch ist seit 2009 nicht mehr nötig.
  • Personalausweis oder Reisepass der Trauzeugen
Hinzu kommen Dokumente für sogenannte Sonderfälle. Hier geht es um Euren aktuellen Status vor dem Gesetz. Wenn Ihr beispielsweise verwitwet oder geschieden seid oder keinen deutschen Pass besitzt, benötigt Ihr zusätzliche Unterlagen. Am besten erfragt Ihr diese auf dem Standesamt.
Namensurkunde

Welchen Namen sollen wir wählen?

Das Namensrecht bei einer Eheschließung wird durch das BGB, Familienrecht §1355 geregelt. Beim Standesamt gebt Ihr dazu eine Namenserklärung bei der Eheschließung ab. Die meisten Paare entscheiden sich für einen gemeinsamen Ehenamen. Statistisch gesehen nehmen zwischen 75% und 90% aller Paare, das ist regional sehr unterschiedlich, den Namen des Mannes an. Weniger als 5% wählen den Namen der Frau, der Rest entscheidet sich für einen Doppelnamen, oder jeder behält den eigenen Familiennamen. Es gibt also folgende Möglichkeiten:
  • gemeinsamer Ehename: Name der Frau oder des Mannes, Kinder tragen denselben Namen
  • gemeinsamer Ehename/Doppelname: der/diejenige dessen/deren Name nicht der Ehename ist kann seinen/ihren Namen mit Bindestrich davor oder dahinter stellen, Kinder tragen nur den gemeinsamen Ehenamen
  • wenn kein Ehename bestimmt wird trägt jeder seinen eigenen Namen weiter, bei der Geburt eines Kindes bestimmen beide Eltern gemeinsam welchen Namen das Kind tragen soll, diese Entscheidung gilt auch für weitere Kinder
Eine Besonderheit im deutschen Namensrecht besteht, falls einer der Partner bereits einen Doppelnamen aus einer früheren Ehe trägt. In diesem Fall kann ein jeder dieser Namen auch als Ehename gewählt werden. Das bedeutet demnach, wenn Frau Müller in erster Ehe mit Herrn Meier verheiratet war und den Namen Müller-Meier trägt, dann kann Meier als gemeinsamer Ehename festgelegt werden.

Wie viele Trauzeugen brauche ich?

Heute sind für eine Hochzeit auf dem Standesamt keine Trauzeugen mehr nötig. Seit 1998 liegt es alleine in der Hand des Hochzeitspaares, ob sie überhaupt ein oder zwei Trauzeugen bestellen wollen. Die meisten entscheiden sich dafür, einen für die Braut und einen für den Bräutigam auszusuchen, aber auch das ist kein Muss. Unerlässlich sind dagegen die Ausweispapiere für die Trauzeugen. Außerdem müssen diese bei der Eheschließung volljährig und geschäftsfähig sein. Wichtig ist auch, dass die Trauzeugen der Zeremonie folgen können. Deshalb ist ein vereidigter Dolmetscher für die Übersetzung nötig, falls Eure Trauzeugen die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen.
Trauzeugen Standesamt

Können/müssen wir die gleichen Trauzeugen für Standesamt und Kirche nehmen?

Nein, wie gesagt, Ihr braucht theoretisch auf dem Standesamt gar keine Trauzeugen. Dagegen ist für eine kirchliche Trauung mindestens ein Trauzeuge pro Person nötig - es dürfen aber auch mehrere sein. Ihr könnt also beispielsweise zwei Trauzeugen für das Standesamt aussuchen und noch einmal drei andere für die Kirche. Bedenken solltet Ihr dabei lediglich, dass Trauzeugen auch organisatorische Aufgaben haben die sie womöglich besser erfüllen, wenn sie für beide Ehegelübde zuständig sind. Hier findet Ihr weitere Informationen über die Aufgaben von Trauzeugen. Informiert Euch außerdem, ob Eure Kirche auf die Zugehörigkeit der Trauzeugen zur jeweiligen Konfession besteht. Es kann also sein, dass Eure muslimische Freundin nicht Eure Trauzeugin bei einer katholischen Trauung sein kann. Dies ist jedoch kein Gesetz, sondern eine Regel, die jeder Pfarrer individuell auslegt. Fragen lohnt sich immer.

Kosten Standesamt - Wie hoch sind die Kosten bei einer standesamtlichen Hochzeit?

Wie bei jeder Hochzeit können auch die Kosten auf dem Standesamt stark variieren. Sie hängen auch davon ab, was Ihr investieren wollt. Aber es gibt einige grundsätzliche Posten, die unverzichtbar sind: die Kosten für die Anmeldung und Trauung auf dem Standesamt selbst. Die dabei anfallenden Gebühren sind je nach Bundesland unterschiedlich hoch - Ihr solltet aber mit mindestens 100 - 200 Euro alleine für Urkunden und Terminvergaben rechnen. Übrigens steigen die Kosten meist, wenn Ihr an einem Freitag oder Samstag heiraten wollt. Auch Doppelnamen, mehrere Heiratsurkunden oder die Anmietung einer speziellen Außenstelle können die Gebühren für das Standesamt deutlich erhöhen. Ihr beide wisst selbst am besten, welche Punkte Priorität haben oder ob Ihr generell sagt: An diesem Tag wird nicht gespart! Vorausgesetzt Ihr heiratet standesamtlich an einem anderen Tag als kirchlich oder nur standesamtlich, dann sind Gesamtkosten ab 1500 Euro aufwärts, inklusive aller Dekorationen, der Bewirtung Eurer Gäste und der Ausstattung für Braut und Bräutigam, für die standesamtliche Trauung realistisch. Eine standesamtliche Trauung ist allerdings auch eine preisgünstige Alternative für alle die, die günstig heiraten und auf eine große Feier verzichten wollen. In unserem Ratgeber findet ihr noch mehr Tipps, die für eure Hochzeitsvorbereitung unentbehrlich sind. Außerdem zeigen wir euch, mit welchen Kosten ihr für die gesamte Hochzeit rechnen müsst.

Wann und mit wem? - Termine und Einladungen für die Hochzeit auf dem Standesamt

Ihr habt alle Unterlagen beisammen, Eure Kostenkalkulation steht, aber jetzt tauchen die ersten Fragen zu Terminen und Einladungen auf. Wir geben Antworten darauf, wer bei einer standesamtlichen Hochzeit nicht fehlen sollte und wie die Terminvergabe für eine Trauung auf dem Standesamt abläuft:

Wann muss ich beim Standesamt den Termin für die Trauung vereinbaren?

Die Antwort ist für alle Brautpaare gut zu wissen, denn sie lautet: So früh wie möglich. Besonders wenn Ihr einen Wunschtermin habt, dann solltet Ihr ihn Euch sofort sichern. Es gibt immer wieder begehrte Termine wie z.B. den 12.12 oder generell die Sommer-Wochenenden, die schnell vergeben sind. Aber Achtung: Eine Anmeldung ist frühestens sechs Monate vor der Trauung möglich. Also stellt schon mal Euren Timer ein oder markiert den Tag rot im Kalender! Denn lieber gleich nach dem Wunschtermin fragen, als einige Wochen später eine Absage erhalten.

Wann muss ich das Aufgebot bestellen?

Das "Aufgebot" kam ursprünglich aus dem Kirchenrecht und sollte eine anstehende Hochzeit bekannt geben. Dieser Brauch ist veraltet, seit eine kirchliche Trauung nicht mehr zwingend ist. Seit 1998 ist die öffentliche Bekanntmachung einer Eheschließung rechtlich nicht mehr nötig. Früher diente die regionale Ankündigung einer Hochzeit auch dazu, mögliche Hinderungsgründe herauszufinden. In Zeiten von Digitalisierung und Mobilität wäre eine Bestellung des Aufgebots nicht mehr sinnvoll. Dennoch fragen die meisten Standesbeamten, ob eine Veröffentlichung gewünscht ist, und Ihr könnt Euch zusätzlich überlegen, ob Ihr eine Hochzeitsanzeige in der Zeitung oder ähnliches wünscht. Der alte Brauch lebt heute dagegen auf ganz neue Weise in den sozialen Medien fort, wo viele Paare Ihre Verlobung bekannt geben.

Kann man auch samstags standesamtlich heiraten?

Ja, das ist möglich. Viele Paare wünschen sich einen Termin am Wochenende, um auch Familie und Freunde einzuladen, die eine weitere Anreise haben. Nun wissen das die Standesämter natürlich, und an Samstagen haben sie eigentlich keine Öffnungszeiten. Sie haben aber eine Lösung gefunden: Gebühren. Wenn Ihr also lieber am Samstag (mancherorts auch am Freitag) heiraten möchtet, dann solltet Ihr mit Zusatzkosten von bis zu 200 Euro rechnen.

Wie schnell bekommt man einen Termin beim Standesamt?

Wenn Ihr keinen Wunschtermin habt, dann kann die Anmeldung beim Standesamt sehr schnell gehen. Das hängt von vielen Faktoren wie der Jahreszeit, der Auslastung des jeweiligen Amtes oder der Vollständigkeit Eurer Unterlagen ab. Liegen alle Papiere vor, dann könnt Ihr theoretisch sofort den nächsten freien Termin bekommen. Das kann in einigen Wochen sein oder direkt am nächsten Tag. Für ganz Spontane, die Überraschungen mögen, entscheidet dann sozusagen das Schicksal über den Hochzeitstermin.
Kirchliche Trauung

Kann ich gleichzeitig standesamtlich und kirchlich heiraten?

Gleichzeitig standesamtlich und kirchlich heiraten könnt Ihr nur in Einzelfällen. Denn eine Voraussetzung für die standesamtliche Trauung sind amtliche Räume. Nur wenn der Standesbeamte und der Pfarrer einverstanden sind und es eine besondere Außenstelle des Standesamtes, z.B. eine Burg oder ein Schloss, gibt, die Ihr mieten könnt, ist eine solche kompakte Hochzeit denkbar.

Welche Zeit kann zwischen standesamtlicher und kirchlicher Trauung liegen?

Um die Frage nach dem Zeitrahmen zu klären, ist es wichtig, sich die rechtliche Bedeutung der standesamtlichen Trauung noch einmal vor Augen zu führen. Gesetzlich verheiratet seid Ihr nur durch die Hochzeit auf dem Standesamt. Jedoch könnt Ihr davor oder danach kirchlich heiraten oder eine freie Trauung vornehmen lassen. Die Reihenfolge ist nicht festgelegt. Theoretisch können Jahre zwischen den beiden Trauungen liegen. Rechtsgültig ist Euer Bund fürs Leben aber dennoch erst dann, wenn Ihr die Unterschriften auf dem Standesamt geleistet habt.

Zählt der standesamtliche oder der kirchliche Hochzeitstermin mehr?

Für die Ämter und Behörden gilt der standesamtliche Termin als entscheidender, denn schließlich wurde die Ehe an diesem Tag offiziell beurkundet. Das sollte Euch aber nicht davon abhalten, zu entscheiden, welcher Termin für Euch persönlich wichtiger ist. Dieses Datum solltet Ihr schließlich auch in Eure Eheringe eingravieren lassen, denn es wird Euch immer an diesen wunderschönen Tag erinnern.

Wie viele Gäste kann ich zur standesamtlichen Trauung einladen?

Rein theoretisch ist Eurer Gästezahl kein Limit gesetzt. Ihr könnt so viele Menschen einladen, wie Ihr an der Zeremonie teilhaben lassen wollt. Bedenkt aber, dass die Räumlichkeiten meist eine gewisse Begrenzung nötig machen. Es kann bei einer größeren Gästezahl passieren, dass nicht alle im Trauungsraum Platz finden. Es lohnt sich, hier vorher nach den Kapazitäten zu fragen. Oft haben Außenstellen mehr Platz und Ihr könnt alle einladen, die Euch wichtig sind.
Paar frisch getraut

Wen lade ich zur standesamtlichen Trauung ein?

Wie gesagt: Es dürfen viele sein, oft sind es aber nur die engsten Verwandten, Freunde und natürlich die Trauzeugen. Das hat nicht immer nur Platzgründe: Auch die Kosten können eine Rolle spielen, wenn ein Paar noch vorhat, außer der standesamtlichen Hochzeit noch ein Fest bei der kirchlichen Trauung zu veranstalten. Manches Ehepaar entscheidet sich dafür, die meisten Gäste nur zur Feier einzuladen und den besonderen Moment der Trauung mit den engsten Angehörigen und Freunden zu teilen. Letztendlich ist es Eure ganz persönliche Entscheidung, für die Ihr Euch vor niemandem rechtfertigen müsst.

Welchen Text schreibe ich auf die Einladungen zur standesamtlichen Trauung?

Eure Einladungen könnt Ihr ganz nach Eurem Geschmack gestalten. Sie sollten bereits dezent darauf hinweisen, welche Art von Feier Ihr Euch wünscht. Wenn Ihr z.B. nach der Trauung noch in einem sehr schicken Restaurant Essen geht, sollten auch die Einladungskarten edel gestaltet sein und darauf hinweisen. Gleiches gilt für den Text - von lustig über romantisch bis offiziell ist alles denkbar. Folgende Informationen sollte Eure Einladung in jedem Fall beinhalten:
  • die Daten Eurer Trauung (Ort und Zeit)
  • Informationen über den Ablauf (z.B. "Wir möchten Euch gerne um 9 Uhr im Trausaal begrüßen.")
  • Mögliche Geschenkwünsche (z.B. "über einen Beitrag zu unseren Flitterwochen auf Hawaii freuen wir uns sehr.")
  • das Rückmeldedatum (z.B. "Bitte sagt uns bis Ende April Bescheid, ob Ihr kommen könnt.")

Das große Wie? - Alles rund um die standesamtliche Zeremonie

Endlich ist der große Tag gekommen und Ihr könnt es nicht abwarten, Eurer/Eurem Liebsten das Ja-Wort zu geben. Damit der Moment wirklich unvergesslich wird, solltet Ihr die folgenden Antworten über den Ablauf der Zeremonie auf dem Standesamt kennen:
Stammbuch

Wie läuft die Trauung beim Standesamt ab?

Die eigentliche Trauung verläuft im Gegensatz zu einer romantischen kirchlichen oder freien Trauung oft relativ nüchtern. Zunächst wird der Standesbeamte Euch und Eure Gäste begrüßen. Dann folgt seine Ansprache, die abhängig von der jeweiligen Persönlichkeit manchmal fröhlich, nüchtern oder romantisch ausfallen kann. Besonders schön wird aber die standesamtliche Eheschließung durch persönliche Elemente, z.B. die direkte Ansprache der Braut oder des Bräutigams, Musik oder Reaktionen der Gäste. Die Zeremonie dauert in der Regel nicht länger als zwanzig Minuten. Nach der Ansprache folgt die Verlesung der persönlichen Daten, auch der der Trauzeugen. Dann wird Euer (neuer) Familienname bekannt gegeben und bescheinigt. Erst danach spricht der Standesbeamte die berühmte Eheschließungsformel, die er meist auch mit persönlichen Worten ergänzt. Daraufhin tauscht das Hochzeitspaar die Ringe und darf sich küssen. Am Schluss steht die wichtigste Formalität der Trauung: die Unterschriften der Eheleute und der Trauzeugen. Anschließend bekommt Ihr Euer Familienstammbuch ausgehändigt und werdet verabschiedet. Jetzt könnt Ihr die Gratulationen und Glückwünsche Eurer Gäste entgegennehmen.

Auf welcher Seite sitzt die Braut während der standesamtlichen Trauung?

Im Standesamt sitzt der Bräutigam links von der Braut. Bei der kirchlichen Trauung ist dies gewöhnlich andersherum. Oft helfen Standesämter den aufgeregten Brautleuten dadurch, dass sie auf der Seite der Braut eine Vase für den Brautstrauß platzieren. Solltet Ihr Euch dennoch "verirren", wird jeder Standesbeamte Euch freundlich darauf hinweisen. Am falschen Platz ist noch keine Hochzeit gescheitert.

Welche Musik kann ich auf dem Standesamt abspielen lassen?

Musik gibt der Trauung auf dem Standesamt eine individuelle und persönliche Note. Wenn Ihr ein bestimmtes Lied während der Zeremonie abspielen lassen wollt, müsst Ihr Euch dafür vorher die Erlaubnis des Standesbeamten holen. Dann bringt Ihr die entsprechende CD oder die MP3 einfach am Hochzeitstag mit. Noch romantischer kann Live-Musik sein. Vielleicht kennt Ihr eine/n Sänger/in in Eurem Bekanntenkreis oder jemand, der wunderschön Geige, Gitarre oder Keyboard spielen kann. So habt Ihr eine romantische Untermalung für die Trauung, die sicherlich viele Gäste zu Tränen rühren wird. Es lohnt sich auch, beim Standesamt nachzufragen, da oft bereits Kontakt zu Musikern besteht oder eine Auswahl von Liebesliedern vorhanden ist. Unser Tipp: Schaut in unseren Ratgeber "Die richtige Musikwahl für eure Hochzeit".

Kann ich ohne Brautstrauß standesamtlich heiraten?

Brautsträuße sind kein Muss, sie haben aber durchaus ihre Berechtigung. Nicht nur, weil sie auf Fotos so wunderschön aussehen, sondern auch, um der Braut etwas zum Festhalten zu geben. Ein Strauß in der Hand kann Euch ein bisschen von Eurer Nervosität nehmen. Traditionell ist der Brautstrauß für das Standesamt kleiner als für die Kirche, aber auch das ist Eurem Geschmack überlassen.

Wohin mit dem Brautstrauß im Standesamt?

Während der Trauungszeremonie könnt Ihr ihn entweder Eurer Trauzeugin geben oder einfach auf dem Tisch vor Euch ablegen. Bei der Unterschrift, dem Ringtausch und auch den anschließenden Gratulationen braucht Ihr Eure Hände frei. Manche Gäste übergeben dann bereits erste Geschenke oder Kuverts und Ihr solltet imstande sein, diese entgegen zu nehmen. Wenn Ihr das Standesamt verlassen habt, könnt Ihr den Brautstrauß auch sofort werfen. Vielleicht warten die unverheirateten Damen unter Euren Gästen schon darauf. Manche Bräute behalten ihn aber lieber noch etwas länger, bevor sie jemand anderem eine Freude damit machen.
Ringtausch Standesamt

Findet der Ringtausch im Standesamt oder in der Kirche statt?

Bei der kirchlichen Heirat ist der Ringtausch Pflicht - aber wie ist es auf dem Standesamt? Theoretisch müsst Ihr bei der standesamtlichen Trauung keine Ringe tauschen. Allerdings ist dieser Moment der romantischste Teil an dem eher nüchternen Vorgang einer standesamtlichen Heirat. Es wäre also schade, auf ihn zu verzichten. Ihr könnt selbstverständlich auch zweimal Eure Ringe tauschen.

Mit welchem Namen unterschreibe ich auf der Heiratsurkunde?

Unsicherheit kommt dann auf, wenn sich der Name mit der Heirat ändert. Viele Brautleute fragen sich, ob sie dann mit ihrem alten Namen unterschreiben müssen. Nein, die Unterschrift auf der Heiratsurkunde erfolgt mit dem neuen, vollständigen Namen und dahinter Eurem Geburtsnamen (geb. xy). Wenn Ihr Euch für einen Doppelnamen entscheidet, müssen also auch beide Namen in der Unterschrift zu erkennen sein. Viele Bräute üben die neue Unterschrift vor der Trauung, um nichts falsch zu machen. Der Standesbeamte wird Euch aber sicher im entscheidenden Moment darauf hinweisen, dass Ihr nicht mit dem alten Namen unterschreiben dürft.

Meldet das Standesamt die Heirat beim Finanzamt?

Ja, nach der Heirat rutscht Ihr als Paar automatisch in die Steuerklasse 4. Das ist unabhängig davon, ob einer der Ehepartner kein Gehalt bezieht. Diese Aufteilung lohnt sich, wenn Ihr annähernd gleich viel verdient. Die einzig mögliche Alternative (Steuerklasse 3/5) müsst Ihr schriftlich beim Finanzamt beantragen. Diese ist für Paare geeignet, die unterschiedliche Verdienste haben.
Gäste Standesamt

Und dann? - Feiern nach der Hochzeit auf dem Standesamt

Nun seid Ihr rechtmäßig getraute Eheleute und möchtet das mit Euren Liebsten feiern. Aber wie? Im Folgenden erfahrt Ihr, ob ein Sektempfang Pflicht ist und wohin Ihr nach dem Standesamt mit Euren Gästen gehen könnt:

Sollen wir nach dem Standesamt Sekt anbieten?

Der Sektempfang ist kein Muss, aber ein schöner Ausklang der offiziellen Zeremonie. Fragt einfach auf dem Standesamt nach, ob und wo der Ausschank erlaubt ist. Wer es lieber etwas ausgefallener mag, der kann natürlich auch leckere Cocktails anbieten. Dazu könnt Ihr Eure Gäste mit kleinen Häppchen und Knabbereien bei Laune halten. Oft gibt es im Standesamt einen Extra-Raum für solch einen Empfang. Wenn das Wetter mitspielt, könnt Ihr das Ganze auch ins Freie verlegen. Wichtig wird dieser Teil der Feier vor allem dann, wenn aus Platzgründen vorher nicht alle Gäste ins Trauzimmer gepasst haben. Schließlich ist der Sektempfang dann die Begrüßung Eurer Gäste als Ehepaar.

Wohin gehen wir mit unseren Gästen nach dem Standesamt?

Oft wird der Sektempfang auch mit einem Stehempfang am eigentlichen Ort der Feier verbunden. Dabei können die Gäste sich bereits untereinander kennenlernen und sie werden nicht ungeduldig, wenn Ihr z.B. noch einen Termin mit dem Fotografen habt. Als Feier-Location eignet sich ein Restaurant oder Café, aber auch ein großer Festsaal oder Garten ist denkbar. Das bleibt ganz Euren persönlichen Wünschen überlassen. Nach dem Stehempfang könnt Ihr Kaffee und Kuchen anbieten oder ein ganzes Menü. Natürlich ist auch beides hintereinander möglich, das hängt von Eurem Budget ab und davon, wie groß Ihr die Feier nach der standesamtliche Trauung halten wollt. Eine Führung durch die regionalen Sehenswürdigkeiten (z.B. ein Schloss) oder eine Stadtrundfahrt können zwischendurch eine schöne Abwechslung für die Gäste sein. Wichtig ist letztendlich, dass Ihr Euch mit dem Programm wohlfühlt. Ihr kennt Eure Liebsten am besten und könnt einschätzen, wie und wo Ihr mit Ihnen einen wundervollen Tag verleben könnt. Alle Fragen beantwortet? Dann kann es mit der Organisation losgehen! Und vergesst inmitten all der Förmlichkeiten und Planungen nicht, dass es Euer gemeinsamer Tag ist. Das Wichtigste habt Ihr bereits gefunden - die standesamtliche Trauung ist nur dazu da, Eure Liebe offiziell zu machen.  
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